Læso Saltsyderi

Historische Salzsiederei auf der Insel Læso


Hornfiskrønvej 3
9940 Læsø

https://laesoesalt.com
https://www.instagram.com/laesosalt

57.24019466116175, 10.989730257612129
Plus Code: 6XQR+R4 Læsø Municipality, Dänemark
W3W: ///generelle.weichen.bescheinigungen

OK, es ist nicht mehr ganz Westjütland, aber in erreichbarer (Fahr-)Weite, wenn man denn die etwa 90-minütige Fährfahrt von Frederikshavn nach Læso auf sich nimmt. Es ist die Tour auf jeden Fall wert, nicht nur wegen dieser Attraktion – soviel schon mal vorab.

Die Salzsiederei in der Nähe von Byrum ist ein Freilichtmuseum mit einigen Gebäuden und viel Freiraum dazwischen zum Herumlaufen – gerne auch mit Hund. Und einem Aussichtsturm, von dem aus man einen guten Überblick über das Gelände und die darum befindliche (typisch flache 🙃) weitläufige Marschlandschaft des Rønnerne hat.

Seit dem 11. Jahrhundert ist es auf Læso eine Tradition, aus salzhaltigem Grundwasser in großen, holzbefeuerten Pfannen Salz durch Verdampfung zu gewinnen. Das Wasser darf hierbei nicht sieden (etwa 80 Grad sind perfekt), um das Salz nicht bitter werden zu lassen.

Nach Verdunstung eines Drittels des Wassers und leichter Senkung der Temperatur kann das kristallisierte Salz abgeschöpft, in große Körbe gefüllt und getrocknet werden.

Die Bittersalze bleiben dabei im Restwasser zurück. Nach einigen Nachfüllungen mit frischer Sole wird das mit Bittersalzen angereicherte Restsole nach etwa 1 Woche entsorgt bzw. für medizinische Zwecke verkauft (die sogenannte Restlage=Restsole) – sie soll sehr gut für die Haut sein.

Die recht flachen Brunnen für das genutzte Grundwasser befinden sich etwas entfernt auf der Rønnerne – einem Landschaftsschutzgebiet.

Das dortige Grundwasser hat bis zu 15% Salzanteil, der dadurch zustande kommt, dass Meerwasser-Überflutungen im Winter durch den Boden/Sand sickern und nach etwa 2 Metern durch eine Tonschicht aufgehalten werden. Später – in den trockenen Sommern – verdunstet eine große Menge des Wassers und der Salzgehalt im zurückbleibenden Grundwasser steigt entsprechend an.

Das genutzte Kiefernholz für die Befeuerung wird in der eigenen Plantage nach erfolgter Wiederaufforstung gewonnent. Das beschränkt natürlich auch, wie viel Salz so erzeugt werden kann, dass dann einen stolzen Preis hat. Allerdings ist der Geschmack diesen auch wert, und wenn man den ausgelegten Geschmackstest gegen normales Salinensalz macht, gibt es einen eindeutigen Gewinner ☺️ – die Mischung mit 5-10% verschiedenenen Mineralien im Meersalz ist tatsächlich zu schmecken.

1652 verbot der König übrigens jede weitere Salzgewinnung (es gab mehrere hundert Salzsiedereien), nachdem für diese der gesamte Wald der Insel abgeholzt worden war 🌳
Erst 1991 wurde die Salzgewinnung wieder im Rahmen des Museums aufgenommen, um die alte Tradition wiederzubeleben und zu demonstrieren. Heute werden etwa 70 Tonnen Salz jährlich erzeugt.

Das Museum ist informativ beschildert, und den Arbeitern beim Befeuern der dampfenden Kessel zuzusehen ist ein echtes Erlebnis – insgesamt faszinierte mich die Atmosphäre, ein wunderbarer Ort.

Natürlich gibt es im Shop auch die Möglichkeit, das original Læso Siedesalz zu kaufen – ein perfektes Mitbringsel. Und es gibt auch aromatisierte Salzvarianten (z.B. ein geräuchertes, mit Kräutern oder Lakritz). Und natürlich noch einiges mehr wie salzhaltige Kosmetika oder salzhaltige Lutscher 😅).

Der Eintritt ist übrigens kostenlos, es gibt ausreichend Parkplätze, einen Spielplatz, man kann Essen und Trinken und im Sommer gibt es auch kostenfreie Vorträge rund um das Salzsieden. Ebenso gibt es zeitweise die Möglichkeit selbst Salz in kleinen Pfannen zu sieden (etwa 200 Gramm kann man so selbst herstellen).

Für Fotografen gibt es mit den dampfenden Pfannen, den darunter lodernden Flammen, dem durch Ritzen und Fenster fallenden Streiflicht jede Menge faszinierende Motive 📷



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